ZU SILVESTER

Fast ist es vorbei, das Jahr 2023. Gestern habe ich persönliche Rückschau gehalten – schriftlich. Es ist unglaublich, was ich dabei zusammengetragen habe – wohlwissend, dass auch das nur Ausschnitte und Schnipsel sind.

Auf mein Jahr 2023 schaue ich gern zurück. Ich habe viel Positives erlebt und erfahren. Da war das große Projekt „Auf der roten Bank unter der Linde“. Es gab Arbeit, die regelmäßig wiederkehrt und solche, die es nur hin und wieder gibt und es gab auch Neues. Ich hatte wundervolle Begegnungen. Tolle Erlebnisse. Gute Anfänge – und, das gehört dazu – ich habe Dinge abgeschlossen und die Weichen gestellt, um abzuschließen.

Heute werde ich noch, wie seit einigen Jahren jedes Jahr an Silvester, einen Abschiedsbrief an das Jahr schreiben. Darin werden auch die Dinge Platz haben, die über mein persönliches Jahr hinausgehen und mich in Atem gehalten und mit Sorge erfüllt haben.

Das neue Jahr ist schon ganz nah. Ich will hinübergehen voller Hoffnung und hoffen gegen jeden Schein. Mir ist bewusst, dass mir das nicht in allen Fällen gelingen wird – es gibt einen Bereich, in dem ich jegliche Hoffnung auf Veränderung verloren habe. Dennoch will ich mit Hoffnung in das Jahr gehen. Ich will hoffen, dass auch im kommenden Jahr Gänseblümchen, Löwenzahn und Veilchen blühen. Dass Rosen sich öffnen. Das Fremde sich mit einem Lächeln begegnen. Das Feinde sich die Hand reichen. Dass Menschlichkeit über Gewinnstreben siegt. Dass Augen sich öffnen und erkennen, was alles ist und nicht nur Mangel sehen. Ich will hoffen, dass Kopf, Bauch und Herz zueinander finden und manche Versprechen als das enttarnen, was sie sind: Billiger, verlogener Populismus.

Ich wünsche Dir einen wunderbaren Altjahresabend mit dem, was Du brauchst für diese Übergangsnacht…

Bild und Foto: © Judith Manok-Grundler