Wort zum Sonntag: Der Sonntag, eine PAUSE im Getriebe des Alltags

Wenn Maschinen oder Geräte keine Pause bekommen, können sie Heißlaufen oder die Batterie geht aus oder…
Zwischen einem Einatmen und einem Ausatmen gibt es eine winzige Pause.
Zwischen zwei Tagen ist die Nacht und zwischen der Ernte und dem Wiederaustreiben der Winter.
Pausenzeiten. Kurze und lange. Sie sind notwendig fürs Werden, fürs Gelingen, für die Existenz.

Wie kommen Menschen darauf, dass sie keine Pausen bräuchten? Denn so leben viele von uns.
Ja, ich auch. Nicht immer, aber immer wieder. Vorwärts. Weiter. Das noch schnell und das könnte ich ebenfalls noch erledigen. Welche Tageszeit oder welcher Tag es ist – das spielt dann keine Rolle. Ja, ich kenne das.

Ich schaffe es auch, Pausen einzuschieben. Zu manchen Zeiten sogar ganz regelmäßig. Und ich erlebe, dass ich dennoch das schaffe, was ich wollte. Das heißt: Oft genug erhöht eine Pause meine Effektivität.
Weshalb ich also nicht ständig Pausen mache, könnte ich mich fragen.
Oder ich könnte es einfach tun. Mit schöner Regelmäßigkeit. Als ein wohltuendes Ritual.

Als ich ein Kind war, so erinnere ich mich, haben die Erwachsenen beim 12.00 Uhr Läuten und beim Abendläuten manchmal kurz innegehalten. So lange, bis es verklungen war.
Das sollte mir auch heute möglich sein. Innezuhalten. Hinzuhören. Alles andere für einen Moment sein zu lassen und stattdessen auf meinen Atem zu achten. Ein – Pause – aus – Pause – ein. Ein durchatmen im Alltag – und ein Atemholen für die Seele.

Im Markusevangelium wird in Kapitel 6 erzählt, wie Jesus zu den Jüngern und Jüngerinnen sagt: <Kommt mit an einen ruhigen Ort und ruht ein wenig aus …> Jesus wusste wohl um die Kraft der Pause.

Heute also werde ich pausieren. Einfach so.

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Wie sieht das bei Dir aus?

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen