„Von Sommerglück, Sonnenschein und mehr“ – 6: Regenbogenbunte Welt

Ich sitze am Tisch. Träume vor mich hin. Gedanken schießen durch meinen Kopf wie Kugeln auf dem Billardtisch. Ich lasse sie.

Plötzlich ist mein Brot Neon Pink. So was. Woher kommt denn das?

Ich sehe mich um. Vor meinen Augen verwandelt sich die Szenerie. Die Tasse wird blau. Das Messer rot. Der Tisch ist gelb. Die Wände und Stühle leuchten grün. Der Boden strahlt Orangefarben.

„Ein wenig viel Farbe am frühen Morgen.“ Der Gedanke taucht auf und verschwindet.

Ich stehe auf. Gehe zum Fenster. Schaue hinaus. Auch draußen ist alles anders. Der See ist eine weite rote Fläche, die Berge grüßen in Dunkelblau. Das Münster ist zitronengelb, alle Häuser glänzen in unterschiedlichen Farben des Regenbogens und Bäume erstrahlen in tiefstem Violett.

„Fehlt nur noch, dass die Menschen ausschauen, als wären sie in den Farbkassen gefallen.“

Ein Zittern durchläuft mich. Die Finger färben sich grün, der rechte Arm wird lila, der linke Arm ist plötzlich gelb. Die Beine funkeln blau. Ich laufe zum Spiegel. Erkenne mich kaum wieder. Mein Gesicht ist ein einziger Regenbogen. „Ob das jetzt so bleibt?“

Da höre ich es hinter mir kichern. „Sagt bloß, das gefällt dir nicht?“

„Äh …“, antworte Ich. Mehr fällt mir nicht ein.

„Aber du liebst doch Regenbogen bunt.“

„Ja, schon, aber ist das nicht ein bisschen Viel? Das tut mir ja in den Augen weh.“

„So empfindlich heute?“

Ich sage nichts. Überlege.

Es klingelt. An der Tür ist jemand. Ich schrecke hoch. Sehe mich um. Alles ist wie immer.

 

 

 

Wie sieht Deine Regenbogenbunte Welt aus?

Foto: © Erwin Grundler

 

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