Tun, was sich gehört und/oder Spass haben?
„Wenn man nur tut, was sich gehört, verpasst man den ganzen Spaß“ sagte Katharine Hepburn einmal. Die ganze letzte Woche habe ich diesen Spruch auf meinen Schreibtischkalender lesen können. „Recht hat sie“, dachte ich mehr als einmal. Zugleich tauchte zuverlässig ein <ABER> in mir auf. Viele Frauen, die schon einige Lebensjahr(zehnt)e hinter sich haben, wissen, was ich meine. Sie haben durch ihre Erziehung stark ver- innerlicht, was sich gehört und was nicht. Spaß gehörte nicht dazu – oder höchst selten. Das heißt, bis heute tun sich viele schwer damit, Spaß zu haben – alte Muster halten sich bekannter- maßen hervorragend. Andererseits erlebe ich heutzutage vielfach, dass Menschen nur Spaß haben wollen. Was sich gehört – egal! Ob das eigene Verhalten für andere gut ist – wen interessiert das schon! Hauptsache Spaß!
Beide Sichtweisen sind ungünstig, wenn sie einseitig gelebt werden. Wie so oft ist auch hier ein goldener Mittelweg vonnöten. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle Orientierung zum Leben brauchen. Denn das gibt Sicherheit und einen Rahmen. Dazu ist es notwendig, dass wir wissen, was sich gehört und was sich nicht gehört. Deshalb ist auch heute eine Werteerziehung notwendig. Damit ist keineswegs gemeint, dass wir fraglos alte Werte vermitteln sollen. Vielmehr geht es darum, sich mit den eigenen Werten zu befassen und zu schauen, was weiter trägt und was überholt ist. Diese Aufgabe wird uns niemand abnehmen, im Gegenteil: Kommen wir ihr nicht nach, werden andere ihre Werte in das entstehende Vakuum einfließen lassen. Ob wir diese dann wollen, darf getrost bezweifelt werden. Machen wir uns also auf, uns unserer Werte zu vergewissern und sie zu leben. Dann dürfen wir feiern und Spaß haben. Immer wieder. Jederzeit. Zum Nutzen für die Gemeinschaft.
Wie siehst DU das? Welche Werte findest Du heutzutage notwendig? Bild: Judith Manok-Grundler Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
wunder-fitzig
wandel-mutig
ostern-wärts
Das war die Essenz unsres Gottesdienstes am ersten Fastensonntag. Anknüpfend an Schrifttexte vom Paradies mit dem Baum, von dem sie nicht hätte(n) essen sollen und den wiederholten Versuchungen des Teufels, jesus in der Wüste zu ‚kriegen‘
‚Versuchung als Not-wendiges Ereignis begreifen, um heilsame Erfahrungen zu machen !? (…)‘
Komprimiert auf diese drei Begriffe, um damit in die kommenden Tage und Wochen zu gehn …
-> Dem Wunder Raum geben; staunend wahrnehmen, dankbar verweilen ! : wunder-fitzig werden und bleiben …
-> Mut braucht es, gewohnte Gleise zu verlassen und neue zu beschreiten und zu wagen ! Mut tut gut ! und ist not-wendig zu(r) Ver-Wandlung …
-> und schließlich die Richtung weisend – der Hoffnung, dem Glauben auf Auferstehung, auf ein völlig andres ewiges Leben trauend
Dank Dir, liebe Carmen. Sehr schöne Gedanken.
Die Begriffe „wunder-fitzig und wandel-mutig“ werde ich in die nächsten Wochen mitnehmen und mich wieder mehr einüben ins „der Ver-Wandlung trauen“.
Sonnige Grüße – ein einziger Sonnenstrahl nur – und ich habe ihn entdeckt
Judith