Schubladendenken
<Schubladendenken> oder das <sortieren in Fächer> begegnet mir immer wieder – bei mir selbst und bei anderen. Ich habe einige meiner Schubladen/Fächer geöffnet, weiß um die Inhalte und bemühe mich darum, die Schubladen auszuräumen oder wenigstens anders zu sortieren. Das ist Arbeit, die mir ein Mal mehr, ein anderes Mal weniger gelingt. Und ab und an entdecke ich eine Schublade, die ich bislang noch nicht kannte.
Nun begegnen mir immer wieder Menschen, die von sich sagen, sie hätten kein <Schubladendenken>. Manchmal bin ich dann sehr überrascht. Ein anderes Mal entdecke ich im weiteren Gespräch mit denjenigen sofort eine Schublade, die aber offensichtlich (noch) gut verschlossen ist.
Ich frage mich: Gibt es das überhaupt, dass Menschen keinerlei <Schubladendenken> haben? Dass sie damit auch völlig vorurteilsfrei sind? Ich bezweifle das, denn unsere Schubladen dienen uns doch auch dazu, die Welt zu verstehen, mit Fremdem und Neuem umgehen zu können, uns ein schnelles Bild machen zu können, uns zu schützen und vieles mehr. Deshalb ist es mir wichtiger, dass wir unsere Schubladen/Fächer nicht leugnen, sondern sie kennen und damit umgehen.
Was denkt Ihr darüber? Kennt Ihr Eure Schubladen/Fächer? Oder habt Ihr auch keine? Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
….mir kommt da in den sinn: „was siehst du den splitter im auge deines bruders und nicht den balken in deinem eigenen auge“…..doch mir passiert es und wie oft will ich es nicht wahrhaben….
lg
annette
„Seufz…“. Ja, so geht es mir manchmal auch, liebe Annette. Und ich bemerke immer wieder, wie schnell und automatisiert die alten Muster ablaufen. Und dennoch bin ich froh, dass ich darum weiß und nicht so tue, als ob es das bei mir nicht gäbe.
In diesem Sinn, frohes Schubladenräumen und liebe Grüße
Judith