Samstag, 25. April 2020
10.05 Uhr – Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Ich habe gerade die Zeitung und kurze Nachrichten überflogen. Ein Mächtiger hat sich geäußert. Offensichtlich hat er seinen „inneren Heiler“ entdeckt und – freundlich, wie er ist – lässt er uns alle an seinen Erkenntnissen teilhaben. Ich bin schockiert. Entsetzt. Sprachlos. Dabei dachte ich, mich könne keine seiner Äußerungen mehr erschüttern. Aber – weit gefehlt!
Ja, er kann mich noch erschüttern. Und dann rufe ich mich selbst zur Ordnung. Stoppe mein Nachdenken. Lache einmal herzlich und schicke einen Dank auf Reisen. „Danke“, sage ich, „danke, dass ich meinen Tag mit einem herzhaften Lachen beginnen konnte.
Besser lachen als heulen. Gesünder ist es allemal.
11.30 Uhr – Es dämmert
Irgendwie taucht der Satz vom gestrigen letzten Tagebucheintrag wieder auf. „Was“, frage ich mich, „was wäre, wenn mein Leben inzwischen genügend Struktur und Zielgerichtetheit gehabt hätte? Wenn auch hier eine andere Zeit kommt? Eine Zeit, die zwar nicht vertändelt oder verschwendet werden soll, die aber nicht mehr nur nach Terminen, Zeiten und Arbeitsvorgaben geht? Was wäre dann“?
Da habe ich jetzt etwas zum Nachdenken. Sicher ist – das weiß ich genau – ich brauche Struktur. Das wird sich auch nicht ändern. Aber vielleicht kann diese ja anders sein als bislang? Freier. Weiter. Anders gefüllt. Einer anderen Zeit angepasst. Und einem gewandelten Ich.
17.30 Uhr – Regen
Nachdem sich seit einiger Zeit dunkle Regenwolken am Himmel ausbreiteten, hat es begonnen zu tropfen. Erwin ging die Wäsche retten. Ich räumte den Balkon auf. Nach zehn Minuten war alles vorbei. Es war dunkler und kühler, aber zwischen den Wolken blitzte es wieder blau. Vielleicht war es nur eine Wolke, die uns zeigen wollte, dass es Regen noch gibt.
Dann kam die Sonne wieder. Die Wolken verzogen sich. Wettertechnisch alles beim Alten. Bis zur nächsten Wolke. Denn die brauen sich schon wieder zusammen. Türmen sich zu dicken, grauen Ballen. Sie verdunkeln die Sonne. Aber ein kleines Stück blau ist da.
|Werbung wegen Namensnennung, unbezahlt und unbeauftragt|
Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.
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