Etwas leisten…

Unlängst in einem Gespräch: Es ging darum, was wir alle tun und ganz schnell landeten einige von uns im Vergleichen und bewerten. „Du machst so viel, ich mache dagegen gar nichts“ – dieser Satz wurde zum Gesprächskiller. Plötzlich glitt die Unterhaltung ins Negative ab. Fehlende Zeit und fehlende Ideen wurden beklagt, das Müssen würde zum Thema, die Erwartungen der Anderen ebenfalls. Mir wurde das schnell zu viel und ich ging im Gespräch einige Schritte zurück. Ich bat diejenige, die den „Gesprächskillersatz“ gesagt hätte darum, mir zu beschreiben, was sie tut. Ganz schnell bekamen wir eine lange Liste präsentiert. Wir Zuhörenden schauten uns an, dann sagte eine: „Und das nennst Du nichts?“ Lange Stille. Schließlich kam die Antwort: „Das machen doch alle Frauen, das ist doch nichts besonderes!“

Davon abgesehen, dass ich von dem Aufgezählten vieles nicht tue, obwohl ich eine Frau bin, ging mir wieder einmal auf, wie sehr wir uns und unsere Arbeit oft selbst klein machen/kleinreden. Leider schätzen andere nicht, was wir tun, wenn wir es selbst nicht tun. Und einige Fragen tauchten auf:

Müssen wir immer etwas Besonderes tun?
Nehmen wir uns durch das Vergleichen und Bewerten nicht auch die Freude am Tun?
Führt die Selbstabwertung nicht auch dazu, dass wir Neues gar nicht erst angehen wollen, weil wir uns durch sie immer weniger zutrauen?

Das wäre schade und wenig hilfreich für unser Leben und unsere Zufriedenheit. Deshalb darfst Du Dich diese Woche wenigstens 1x selbst loben für etwas, das Dir gut gelungen ist und 1x ermutigen: Sätze wie „Ich schaffe das“, „Ich glaube an mich“, „Ich bin eine starke Frau“, sind dabei wichtig. Viel Erfolg – und nicht vergessen: Wir dürfen uns auch an und über uns selbst freuen.

Wie lautet Dein Ermutigungssatz heute?

Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch