Donnerstag, 4. Juni 2020
09.00 Uhr – Ich bin gespannt
Nachher treffe ich mich zu einem virtuellen Austausch. Zwei Frauen erproben ein „Meeting“ und haben mich dazu eingeladen, die Plattform kennenzulernen und mit ihnen zu üben. Ich freue mich darauf, Neues zu lernen, teilzunehmen, mitzuhören, mitzudenken, mich auszutauschen. Ich finde die diversen Möglichkeiten spannend.
Natürlich gibt es Unwägbarkeiten. Natürlich werden wir auf diesem Weg nicht unser ganzes, bisheriges Klientel erreichen. Und natürlich kann, bei aller Freude am Tun und nutzen der neuen Möglichkeiten, nicht alles virtuell stattfinden. Denn Lernen braucht Begegnung. Lernen geschieht in Beziehung. Deshalb braucht es die persönliche Begegnung auch – irgendwann und immer mal wieder. Das heißt: Was ich jetzt virtuell probiere und gestalte, ist kein Ersatz für eine persönliche Begegnung – aber ganz sicher eine Ergänzung.
Ein DENNOCH!
14.00 Uhr – Regengrau
Der Tag ist bis dahin gleichmäßig trist. Bleigrau. Teilweise hingen die Wolken schwer über dem Land. Wie festgetackert. Inzwischen ist das Grau flächig. Wie eine Plane, die etwas verdeckt.
Die Kühle hält keinem Sommertagstemperaturenvergleich stand. Auch sie breitet sich aus. Kriecht durch Ritzen und Fenster.
So lange sie aber im Zimmer bleibt, geht es noch. Bedenklich wird es erst, wenn sie ins Herz kriecht.
Wie sagte eines meiner Enkelmädchen heute? „Mama, weißt Du, wenn die Sonne scheint, ist meine Laune viel besser!“
19.00 Uhr – Regengrau II
Immer noch Regengrau. Inzwischen erinnert es mich an die Farbe von gegossenem Beton. Im Moment regnet es nicht.
Ich sitze am Tisch in der Praxis. Während des Schreibens wandert mein Blick immer wieder zum Fenster. Hinaus. Hinüber. Hinunter. Grün sehe ich im Grau. Und das weiß der Holunderblütendolden. Auf einer der Steinplatten am Rand der Terrasse ist es nass. Drei Spatzen treffen sich am „Pfützchen“. Sie trinken. Hüpfen hin und her. Schauen sich an. Pfeifen. Trinken wieder. Flattern gemeinsam fort.
Im Gras daneben leuchtet es rot. Rosenblütenblätter, abgefallen.
Konfettileben im Grau.
|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|
Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.
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