Achtsamkeit

Neulich im Seminar. Ich biete eine Achtsamkeitsübung an. Eine äußerst einfache – auch für Ungeübte. Trotzdem ist sie hilfreich. Ich bin fasziniert, wie sehr sie bei den einzelnen Teilnehmerinnen anschlägt. Sie alle stellen fest: Diese kurze Übung tut so gut, dass sie durchaus praktiziert werden und im Alltag untergebracht werden könnte.
Ich weiß, dass das stimmt. Schließlich tue ich es selbst immer wieder. Deshalb weiß ich momentan auch (noch) nicht, weshalb ich sie nicht regelmäßig in meinen Alltag einbaue. Natürlich könnte ich jetzt trefflich überlegen, wozu das so ist. Wozu ich es nicht tue, wenn ich es doch sinnvoll finde. Aber: Das ist mir momentan nicht das Wichtigste. Ich spüre, ich will den Raum dafür im Alltag finden. Ich will mir die Zeit geben, es zu tun. Ohne wenn und aber, weshalb und warum!
<Hinsitzen und tun>, so lautet das Zauberwort. Es braucht nicht viel dazu – mich zwei/drei Minuten mir zuzuwenden, in Stille versinken, fokussiert auf den Atem. Auf den Atem, der mir den Rhythmus vorgibt. Der mich hält, wenn ich am wegdriften bin. Der mich zurückholt.
Also setze ich mich hin. Lausche auf die Stille – draußen und drinnen. Sehe innen Licht. Es erhellt den Raum, in dem ich mich aufhalte. Draußen sehe ich nichts. Vormitternächtliche Nachtschwärze. Undurchdringbar. Zugesetzt von Nebel. Alles klingt gedämpft. Ich lausche. Höre die Uhr schlagen. Folge dem Ruf meines Bettes. Es verspricht mir weiche Wärme. Ein Stück Heimat. Geborgenheit. Jetzt sofort. So wenig und doch so viel.

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Wie schaffst Du es, Deine Vorsätze (regelmäßig) umzusetzen?
Was hilft Dir dabei?

Foto:Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch

 

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