Fortsetzung 1 der Adventüde: Das darf doch nicht wahr sein!

Nico seufzte. Er raufte sich die Haare. Das hatte ihm noch gefehlt. Er bezahlte die Taxifahrerin, holte die Koffer herein, stellte die Musik aus und kochte Tee. Dann setzte er sich zu seiner Mutter.

„Was bin ich froh, dass ich hier bin! Ich brauche übrigens morgen Janine. Ich will zum Friseur und muss Besorgungen machen. Sag ihr Bescheid; ch will um 8.00 Uhr losfahren.

„Nein, Mutter, das machst du selbst.“

„Aber, Bubilein, Janine ist ja nicht da.“

„Richtig. Deshalb gehe ich auch gleich.“ Er steht auf. Legt seine To-do-Liste zur Seite. Geht in den Flur. Zieht den Anorak an. Er öffnet die Tür, dreht sich um und ruft „Mutter, deine Koffer stehen im Gästezimmer. Unser Schlafzimmer bleibt unseres!“ Dann fällt die Tür hinter ihm ins Schloss.

Nico bleibt auf der Straße stehen. Wo könnte sie sein? Er ruft sie an. Sie drückt ihn weg. „Das wird schwer“, murmelt er und geht los. Zuerst will er es bei Annika, ihrer besten Freundin versuchen. Bald steht er vor ihrem Haus. Er läutet. Die Tür öffnet sich. Im Laufschritt eilt er nach oben.

Annika öffnet. „Ich habe euch den Lebkuchenschnaps hingestellt. Den braucht ihr wahrscheinlich. Ich lass euch allein. Bis später.“

Nico geht ins Wohnzimmer. Janine hockt auf dem Sofa. Verheult. Die Arme vor der Brust verschränkt.

„Was willst du?“

„Dich zurückholen.“

„Ist sie weg?“

Nico schüttelte den Kopf.

„Dann komm ich nicht mit. Annika hat mir angeboten, dass ich bei ihr bleiben kann, bis deine Mutter fort ist.“

„Ich habe sie im Gästezimmer untergebracht!“

„Immerhin. Aber Nico, ich meine es ernst. Ich bleibe hier und für dich ist es Zeit zu entscheiden, mit wem du leben willst.“

Nico schweigt. Seine Augen glänzen feucht.

Janine steht auf. Umarmt ihn. „Vergiss nicht, dass ich dich liebe“, sagt sie und begleitet ihn zur Tür.

 

 

Die adventüden sind ein Projekt von Christiane – hier: 08.12. – Das darf doch nicht wahr sein … | Adventüden | Irgendwas ist immer

Der Beitrag löste viele Kommentare und Fragen aus und ich versprach, eine Fortsetzung zu schreiben. Jetzt sind daraus drei geworden …

Foto: © Judith Manok-Grundler

Werbung wg. Namensnennung und Verlinkung, unbezahlt

 

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