Ein Nebel Tag
An einem Nebel Tag ist die Welt geheimnisgewandet. Feuchte legt sich auf Grashalme, Birkenblätter, die Linde, Blüten der Gänseblümchen und auf Dächer. Auf Gesichter auch.
Ich sehe hinaus. In watteweiche Wolkenkissen. Weiß, hellgrau, mittelgrau schweben sie in den Zwischenräumen, senken sich auf den See, verdunkeln den Tag. Es ist, als ob sich ein dichter Schleier über alles legt.
Die Töne sind gedämpft. Das Reale verwischt. Weichgezeichnete Kanten. Alle Schärfe ist verschwunden. Undurchdringlich scheint die Welt.
Meine Fantasie setzt ein. An guten Tagen. Da sehe ich Bilder. Aus dem Nebel geboren. Sie erzählen vom anders. Vom so. Vom gewesen. Vom werden. Ein wilder Tanz. Ein leises Gelage. Schwimmendes Miteinander. Schatten wogen.
An anderen Tagen nervt er mich- der Nebel. Ich fühle mich eingeschränkt. Eingepackt im Unklar.
Die Welt ist verhüllt. Ich kann sie nicht greifen.
Wie beschreibst Du einen Deiner Nebel Tage?
Foto: © Erwin Grundler
Ich liebe Nebel. Das hat was, wenn dein Umfeld so verschwommen im nichts verschwindet.