MORGENGEDANKEN: MEIN WEG

Noch ein Text vom Schreibtag am Samstag. Als wir vom Spaziergang zurückkamen, lautete die Aufgabe: Beschreibe die Essenz deines Unterwegsseins. Hier kommt meine:

 

Ob ich es schaffe, mich wie ein Segelboot in den Wind zu stellen? Die Segel gebläht. Volle Fahrt voraus. Übers Wasser fliegen. Nur der Wind und ich. Wohin wird er mich treiben?

Ob ich es schaffe, mich in die Flaute zu stellen? Stillstand. Bewegungsloses verharren. Kein Hauch. Nichts. Durchhalten. Bleiben, wo ich hingestellt bin.

Von dort sehe ich zum Ufer. Der Überblick wird größer. Manches rückt in die Ferne. Anderes schrumpft. Das Spüren und wollen auch?

Der Wind in den Palmen. Er bläst rau. Die Flaute endet. Übers Wasser fliegen. Nur der Wind und ich. Wohin wird er mich treiben? Wozu?

Bin ich die Steuerfrau? Das Ziel im Blick, die Zeit im Rücken? Ob ich es wage?

Laue Luft, Windgepuste, Sonne und Regen. Ich schaue. Stehe fest. Geerdet im Steinmeer. Um mich blaues Blühen. Vergiss-mein-nicht.

Mich nicht vergessen. Mich mitnehmen. Ins Gehen. Ins Bleiben. Wenn der Wind des Wandels übers Land fegt.

Ich habe verstanden.

 

 

 

Wenn Du magst, mache in den nächsten Tagen einen Spaziergang und beschreibe die Essenz Deines Wegs.

Foto: © Erwin Grundler

 

Während wir schreibend unterwegs waren, war E. an der Promenade spazieren. Er hat die Segelboote fotografiert, die ich vom Uferpark aus gesehen habe und die mich zu meinem Text inspiriert haben

2 Kommentare
  1. Tina
    Tina sagte:

    Mein Weg
    Die Essenz meines Unterwegsseins war erfolgreich, wenn auch mit etwas traurigem Hintergrund. Mit dem Bollerwagen spazierten wir zu dritt den Illerweg entlang und sammelten alles ein was da nicht hingehört.
    Viel Plastik, Glas, Dosen, Restmüll – haben den Weg nicht in die Taschen der Besitzer zurück gefunden,
    Nachdenklichkeit begleitet uns.
    Neugierde kommt uns entgegen, Menschen zu Fuß und auf Rädern fragen was mir machen, obwohl es offensichtlich ist. Vielleicht springt die Idee zu ihnen über, auch wenn sie nicht, wie wir, Verursacher sind. Manchmal ist es gut nicht auf andere zu warten, sondern einfach eine Idee in Tat bringen. Die Sonne hat der Aktion ein lachendes Gesicht gegeben und die Beine waren angenehm schwer hinterher. Ich hab’s genau gehört, die Natur hat danke gesagt.

    Antworten
    • Judith Manok-Grundler
      Judith Manok-Grundler sagte:

      Liebe Tina,
      danke für deinen Kommentar.
      Wie schön, dass ichr losgezogen seid, um hinter anderen herzuräumen. Ich denke ja oft „Es ist nicht zu glauben“ und frage mich, wer räumt sonst hinter ihnen her?
      Ich wünsche euch, dass ihr angesteckt habt und/oder einen Nachdenkprozess in Gang gesetzt habt.
      Liebe Grüße
      Judith

      Antworten

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