THEMENGESCHICHTE 30: UNSICHERHEIT
Unsicherheit. Ich kenne sie gut. Schon als Kind wurde sie zu meiner Begleiterin. Heute weiß ich längst, woher sie kam/kommt und weshalb sie sich so tief mit mir eingelassen hat.
Heutzutage ist sie nicht mehr dauernd an meiner Seite. Wir haben zu einer friedlichen Koexistenz gefunden. Wie es allerdings so ist mit alten Erfahrungen und Denkmustern: Sie bleiben erhalten. So ist die Unsicherheit immer irgendwo da. Mal unter der Oberfläche. Mal in der Tiefe. Wie Licht und Schatten zusammengehören, so gehört sie zu mir.
Wenn das Leben sich verändert, dann hat sie ihren Auftritt. Da gibt es kein Vertun- da taucht sie auf. Manchmal tippt sie mir auf die Schulter. Ein anderes Mal stellt sie sich mir in den Weg. Dann liegt es an mir, wie ich mit ihr umgehe. Am besten hilft es, wenn ich sie willkommen heiße. Dann finden wir gemeinsam einen Weg.
Kennst Du das auch?
Foto: © Judith Manok-Grundler
Ja, liebe Judith, das kenne ich auch
Haben wir Menschen nicht alle irgendeine Angst vor Neuem? Kaum bewegt sich etwas in Richtung Unbekannt, kommt sie heraus, die Unsicherheit und macht sich ganz schön groß. Ich habe gelernt, dass unser Nervensystem immer nach Sicherheit sucht. Sicherheit findet sich in dem was bekannt ist, egal ob positiv oder negativ. Erstaunlich, wie das funktioniert und dass unser Unterbewusstsein lange braucht um Veränderungen anzunehmen ohne Angst und Bange. Dabei besteht das ganze Leben aus Veränderung und ist somit unsicher. Schön, wenn es gelingt, dass wir uns gegenseitig Mut machen, Neues zu versuchen und so mehr an Sicherheit und Selbstvertrauen zu gewinnen. Wenn wir etwas Unsicheres gewagt haben und es gelingt, weil es uns wichtig ist und Spaß macht, fragen wir uns oft hinterher warum wir es nicht früher probiert haben. Alles braucht seine Zeit, auch mit der Unsicherheit umgehen zu lernen. In diesem Sinne, weiterhin viel Mut und Zuversicht im Alltag, liebe Grüße Tina