Herbst-Tagebuch, 8. November 2022

09:00 Uhr: Vogelgezwitscher

Nebel. Vögel zwitschern. Sie zwitschern trotzdem. Was sie sich wohl erzählen? Oder zwitschern sie gar nicht miteinander? Macht jeder Vogel sein eigenes Gezwitscher und es klingt nur so, als ob es ein Miteinander wäre? Ich muss es nicht wissen, fällt mir da auf. Zuhören genügt.

10:00 Uhr: Der Advent kommt

Der Advent kommt. Bald schon. Danach wird Weihnachten. Es ist höchste Zeit, mich an das Gedicht für die Weihnachtskarte zu setzen. Das Bild ist bereits fertig. Es gefällt mir sehr – und doch passt es nicht ganz in meine Vorstellung. Etwas fehlt noch. Ich brauche es dunkler – mit schärferem Kontrast. Ich glaube, das ist es. Das probiere ich heute aus. Hoffentlich versaue ich das Bild nicht, denke ich, und merke, wie ich bewerte. Dabei weiß ich, so lange es mir nicht gefällt, ist es noch nicht fertig.

13:15 Uhr: Die Sonne kommt zurück

Die Sonne kommt zurück. Sie war vorhin schon einmal da, verschwand aber wieder unter Wolken und Nebeldunst. Jetzt ist sie da. Bringt mittagsblau mit sich, erinnert mich an Sommertage. Hinter der Fensterscheibe ist es leicht, mir einen solchen vorzustellen. In mir klingen Worte eines Liedes nach, das ich gerade gehört habe. Sie verbinden sich mit der Sonne – ein Gruß an den Tag.

16:45 Uhr: Abendleuchten

Weich das Licht. Es lässt Herbstfarben flackern und taucht die dunklen Berge in ein gelbes Bett. Augenblicke nur. Ich kann zusehen, wie sich das Licht verändert. Jetzt sind die Blätter stumpf. Das Leuchten ist verschwunden. Schwarz die Schatten der Vögel am Himmel. Es dämmert bereits.

22:30 Uhr: Ausgemalt

Erst habe ich ein Meeting auf den Weg gebracht und ein Stück weit begleitet. Dann habe ich mich ans Malen gewagt – ebenfalls in einem Meeting, angeboten vom Happypainting-Club*. Es hat Spaß gemacht. Wir haben ein Bild gestaltet zum Monatsthema „Slowember“. Eine Schnecke ist – als Zeichen für die Langsamkeit – aufs Bild gekrochen. Und ja, es war ein langsames Tun – immer wieder galt es zu warten, bis die Farbe trocken war. Ein Spruch durfte auch aufs Blatt. Ich habe mich entschieden, ein Tanka zu Schreiben und dieses zu Lettern. Jetzt noch schnell die Themengeschichte für Morgen vorbereiten, dann geht es aufs Sofa.

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