Einer dieser Tage…

Wieder einer dieser Tage. Ich habe eine ganze Reihe davon hinter mir in den letzten beiden Wochen. Die To-do-Liste ist lang, ein Termin folgt auf den anderen. An dies will ich noch denken und das wartet ebenfalls auf Erledigung. Hier ist eine Vorbereitung nötig und dort eine Nachbereitung. Die Termine wollen aktualisiert sein, andere verschoben oder abgehakt. Und auch wenn all diese Seminare, Begegnungen und Gruppenbegleitungen mir unendlich viel Freude machen, brauche ich dennoch Zeit, die Erfahrungen zu genießen und wieder aufzutanken. Inzwischen habe ich gelernt, öfter innezuhalten und wenigstens kurze Pausen einzulegen. Trotzdem fordern mich diese Tage – vor allem, wenn es zu viele davon hintereinander gibt.

Damit es nicht ständig zu viele solcher Tage liegt, brauche ich eine gute Planung. Und auch, wenn es manchmal anders kommt als gedacht, weiß ich immerhin: Es kommen wieder ruhigere Tage und stillere Zeiten. Das ist gut so.

Immer wieder hat sich mir allerdings die Frage gestellt, was mir hilft, die vollen Tage nicht nur durchzustehen oder zu überstehen, sondern sie als sinnvolle, wertvolle Zeiten wahrzunehmen. 

Seerose geschlossenJe nach Tagesform und Zeit sind das durchaus unterschiedliche Dinge, die ich brauche. Zu entdecken, was mir dann gut tut, war wie eine Schatzsuche. Ob es ein Spaziergang ist oder der Blick vom Balkon, ein spannendes Buch, eine Tasse aromatischen Tee, Musik (am liebsten Lieder für Frauen oder <leichte> Klassik), eine Schreibaufgabe, spielen mit Kindern, ein Treffen mit Freundinnen, kuscheln oder einfach nur Ruhe – all das kann ich mir selbst ermöglichen. Dabei spüre ich, wie ich entspanne, ruhiger werde, die Freude an der Arbeit spüren kann. Das lässt meine Begeisterung bleiben und meine Kreativität leben. Was mir noch hilft: Wenn ich weiß, WOZU ich tue, was ich tue, geht es mir leichter von der Hand und ich kann damit eher an meine Grenzen gehen.

Darüber hinaus gibt es noch einen Gedanken, der in den letzten Jahren zunehmend an Gewicht gewinnt: „Heute ist ein guter Tag, um …“! Von Zeit zu Zeit schreibe ich mir eine Liste, um mir selbst darüber klar zu werden, wozu dieser Tag da sein darf. Da sein kann. Über das Alltägliche hinaus. Wenn es mir gelingt, an jedem Tag eine Sache aus der Liste umzusetzen, dann bekommt mein Tag eine andere Farbe, eine andere Gewichtung, eine andere Tiefe. Er wird von einem Tag zu meinem Tag.

Hier eine meiner Listen:Seifenblase Tübingen

Heute ist ein guter Tag, um mich an der Sonne zu freuen.

Heute ist ein guter Tag, um mich selbst zu ermutigen.

Heute ist ein guter Tag, um „Tagzuträumen“.

Heute ist ein guter Tag, um mich morgens liebevoll zu begrüßen.

Heute ist ein guter Tag, um einen neuen Vorsatz zu fassen.

Heute ist ein guter Tag, um dankbar zu sein für mein Leben.

Heute ist ein guter Tag, um jemandem zu sagen <wie gut, dass es Dich gibt>.

Heute ist ein guter Tag, um mit jemandem mitzufühlen.

Heute ist ein guter Tag, um mich zu fragen, wozu ich tue, was ich tu.

Heute ist ein guter Tag, um 1x mehr zu lächeln als mich zu ärgern.

Heute ist ein guter Tag, um den Wolken am Himmel nachzuschauen.

 

DSC_7122

 

Was hilft Euch, anstrengende Tage und Zeiten gut zu überstehen?
Wie würde Deine "Heute ist ein guter Tag, um ..."- Liste lauten?


Fotos: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch

 

2 Kommentare
  1. Elvira Gmeinder
    Elvira Gmeinder sagte:

    Liebe Judith, der Inhalt deines Newsletters hat mich angesprochen. Bei mir sind auch gerade
    die Tage vollgepackt und ich vergesse immer wieder, mir eine kreative Pause zu gönnen, obwohl sie doch so gut täte.
    Heute ist ein Tag zum Arbeiten und zum Pausen genießen!
    Ein Begriff lebt noch in mir vom letzten Seminar: „Selbstwirksamkeit“. Ein Bild taucht in mir auf:
    Mein Selbst wirkt ganz von alleine. Meine Gedanken, mein Fühlen, mein Inneres wirkt, wenn ich es nur vertrauensvoll freilasse, es will tanzen.
    Heute ist ein Tag zum Tanzen!
    Liebe Grüße, Elvira

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Elvira,
      Hab Dank für Deine Rückmeldung.
      Mir tut es auch gut zu wissen, ich bin nicht alleine – dieses Wissen hilft mir, immer wieder zu beginnen.
      Schön ist Dein Bild der Selbstwirksamkeit: „Mein Selbst tanzt, wenn ich es vertrauensvoll freilasse“. Ich wünsche Dir, dass Dich der Gedanke beflügelt.
      Herzliche Grüße
      Judith

      Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert