Landesgartenschau Überlingen 10: Ein Nachmittag im Uferpark

Ich liege im Schatten unter zwei großen Bäumen. Um mich herum Gras mit Klee, Löwenzahnblättern und Gänseblümchen. Die Ruhe der letzten Besuche hier im Gelände hat Platz gemacht für eine Vielfalt an Stimmen und Geräuschen.
Klar, heute ist es voll hier – das erste Sonnenwochenende und Muttertag treibt die Menschen ins Freie und hierher. Ein „Enten Zug“ fliegt vorbei. Auf dem Wasser Segelschiffe. Langsam wandert die Sonne westwärts. Bald wird aus meinem Schatten- ein Sonnenplatz.

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Wir waren ein wenig unterwegs, dann hat der nächste Liegestuhl nach mir gerufen. Dieses Mal ein pinkfarbener. Ich liege hier. Schaue. Höre. Lasse, was ist, auf mich wirken. Es ist Frühsommertag warm.
Eine Ameise krabbelt über meinen großen Zeh – am kleinen Zeh kitzeln mich Pusteblumensamen. Direkt mir gegenüber ist die Seebühne. Pinkfarbene Sonnenstürme über leeren Stühlen.
Mitten im Ausschnitt der Bühne ein Segelschiff. Der Himmel Wolkenweiß. Hier höre ich den Verkehr der Straße lauter als vorher – dafür sind die Stimmen weniger.
Auf dem breiten Weg vor mir, gehen Menschen in beide Richtungen. Drehe ich den Kopf nach rechts, kann ich, durch die Bäume hindurch, einen Teil der Goldbacher Kirche sehen. Und ich sehe hinüber zu meinem Lieblingsplatz. Weißt Du noch? Die Trauerweide auf dem „Endhügel“.

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Auf einem Liegesessel am Wasser. Der See sieht aus wie feuchte Wellpappe -nur in blaugrau statt braun. Ab und an spritzt Wasser an den Steinen hoch. Vor mir laufen Glitzersterne über die Wellen, ein Rabe fliegt tief über dem Wasser und landet am Strand. Hin und wieder platscht ein Stein ins Wasser. Kinder und Eltern üben sich im Werfen. Der Wind wird mehr – ist aber immer noch sehr warm. Wohin ich schaue, sehe ich grün, weißblau und steingrau. Einfach wunderbar.
Ich genieße das Schauen und hören, die Sonne, das Wasser und meine „Insel“.

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Und wie war Dein Sonntag?

Fotos: © Erwin Grundler, Überlingen