abcEtüden 06.07.2021: Begegnung (Fortsetzung)
Die Fortsetzung zur Etüde aus der letzten Woche. Dieser Beitrag ist schwer zu verstehen, wenn Du den ersten Teil nicht kennst. Hier https://mutigerleben.wordpress.com/2021/02/10/abcetuden-06-07-2021-begegnung/ findest Du ihn. Mit dem folgenden Satz endete der letzte Beitrag.
… Dann schaut er sie an. Sie schaut zurück. Und es gibt nur noch diesen Blick.
Und so merkt sie auch nicht, wie er näherkommt. Er bleibt dicht bei den beiden stehen. Nimmt wahr, wie dieser Blick die beiden miteinander verbindet.
„Oh, sie da“, spottet er. „Was sehen meine müden Augen? Dieser Blick! Was ganz Neues. Aber du hast ja schon immer an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt! Haha. Meinst du, mit dem wäre jetzt alles besser? Schau dir doch den Lackaffen an. Anzug Hose, Hemd und Lederschuhe. Kurzhaarschnitt. Glattrasiert! Dem sein Foto findest du im Lexikon doch neben dem Begriff Spießer!“
Sie läuft rot an, was die Umstehenden, trotz der Himbeersprenkel in ihrem Gesicht, sehen können.
Ihr „Opfer“ löst ihre Verbindung. Langsam steht der Mann auf. Er zieht sich seine Manschetten zurecht. Streckt ihr die Hand hin. Zieht sie hoch.
„Komm, ich bring dich weg von hier“, sagt er, ohne den anderen eines Blickes zu würdigen.
Als sie sich umdreht, beginnt er wieder zu zetern. „Glaubst du, du könntest mich hier einfach stehen lassen? Was denkst du dir dabei?“ Er rennt los. Überholt die beiden. Dreht sich um. Stellt sich ihnen in den Weg. Will ihnen den Weg blockieren.
Wortlos lassen sie einander los. Wortlos gehen sie und der Mann ein wenig zur Seite. Wortlos laufen sie an ihm vorbei. In seinem Rücken finden sie wieder zusammen.
Und er? Er steht da und weiß nicht, wie ihm geschieht!
|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG UND VERLINKUNG, UNBEZAHLT|
Wie hätte Deine Fortsetzung gelautet?
Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
Maximal 300 Wörter, die die Begriffe „Affe, neu, blockieren“ enthalten müssen. Die Idee stammt von hier: Schreibeinladung für die Textwochen 06.07.21 | Wortspende von Wortman | Irgendwas ist immer (wordpress.com)
Du machst auch in dieser Folgeetüde nicht ganz klar, wie sie zu dem ersten Typ steht. Da man das nicht weiß, ist es nicht klar, ob sie ihn einfach stehen lassen kann oder ob da noch etwas gesagt werden muss.
Ansonsten gefällt mir deine Etüde total gut und ich freue mich über ihren Aufbruch. 😁👍
Mittagskaffeegrüße 😁☁️☕🍪👍
Ich glaube, das weiß sie selbst noch nicht…
Ich für meinen Teil halte mir eine komplette Geschichte mit einer Fortführung offen.
Liebe Grüße
Judith
Ich freue mich auch schon auf eine Fortsetzung! Ich finde deinen Schreibstil irgendwie mega angenehm zu lesen haha :-)
Liebe Hannah Luana,
herzlich willkommen hier bei mir auf dem Blog.
Danke für dein Kompliment; es ist fein, wenn dir mein Schreibstil gefällt. Wenn etwas angenehm zu lesen ist, dann liest es sich ja auch leichter.
Ich bin gespannt, ob ich das fortführen werde oder ob es Fragment bleibt oder nochmal etwas Neues daraus entsteht.
Mal abwarten.
Liebe Grüße zu dir
Judith
Schreibt da Frau Piepenkrog oder Frau Spökensiel? „Dem sein Foto …“ kommt mir ein wenig nach Norddeutschland vor:
Mutiges Ende: einfach ignorieren, wenn eh nichts mehr zu retten ist.
Da liegt ein Hauch von Frau Piepenkrog drin – wie schön, dass du das gemerkt hast.
Und „Dem sein Foto“ ist so gar nicht meine Sprache – im Gegenteil: da stellen sich mir beim Schreiben die Haare im Nacken. Aber ich hatte ein Bild von diesem ER und konnte ihn nicht nur vor mir sehen beim Schreiben, sondern ihn sprechen hören. Also ließ ich ihn sprechen.
Grüße zu dir
Judith