Sonntag, 7. Juni 2020

09.00 Uhr – Regen tropft gegen das Fenster

Ich höre den Regen schon beim Aufwachen. Mag gar nicht aufstehen. Im Bett ist es kuschelig – und ich verpasse sowieso nichts bei dem Wetter. So lese ich. Genieße die Zeit. Und weiß: Nein, es ist nicht die Zeit für einen Sonntaggammeltag. Also stehe ich auf.
Das Wort zum Sonntag fehlt noch, fällt mir ein. Gestern kam keine Idee bzw. aus den Ideen, die ich hatte, konnte ich nichts machen. Ok. Ich gehe in die Praxis. Schaue hinaus. Da ist sie, die Idee. Und das Schreiben läuft.
Super.

12.30 Uhr – Der Schreibtisch ruft

Der Schreibtisch ruft. Ich folge. Unzählige Projekte ruhen da. Angefangene. Fast fertiggestellte. Nur gesponnene Ideen. Wo packe ich an? Da gibt es das, was ich bald brauche. Und es gibt das, was ich nicht wirklich brauche, wozu ich aber viel mehr Lust hätte. Hm. Was jetzt?
Ich mache weder das eine noch das andere. Beschäftige mich mit Kleinkram, der auch weg muss. Und dann läutet das Telefon.
Gerettet.

19.00 Uhr – Der Abend naht

Der Regen hat endlich aufgehört. Ich habe sogar blauen Himmel gesehen. Wir waren eine Stunde laufen und ich bin in Pfützen gesprungen. Und ja: Die Pfütze war groß und das Wasser spritzte weg und hoch. Durch die nächsten Pfützen bin ich gerannt. Die Hosen waren bis zum Knie nass und die Lederschuhe feucht – das ist das Ergebnis. Aber ich hatte Spaß.
Außerdem habe ich an Pfingstrosen gerochen. Nacktschnecken gezählt (nach 37 habe ich aufgehört). Ich habe einer Amsel zugesehen, wie sie einen Regenwurm aus dem Boden zieht und sah eine schwarze Katze ums Haus schleichen. Ich habe Regentropfen auf Grashalmen und Frauenmantelblättern liegen sehen, lauter helle kleine Steine entdeckt und bin gerannt.
Einfach so. Aus Lust. Und zum Aufwärmen.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

 

4 Kommentare
  1. Anja B.
    Anja B. sagte:

    Guten Morgen,
    der Abend naht. Ich glaube, den Abend hätte ich genauso verbracht. Mal einfach weider „Kind“ sein, in Pfützen springen, im Regen tanzen, sorglos sein, Spaß haben. Ich habe gemerkt, in letzter Zeit ist das ein wenig verloren gegangen bei mir :-(. Also ran… wieder mehr Spaß haben wollen!!
    Danke für die schönen Worte.
    Liebe Grüße
    Anja

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Anja,
      ich danke Dir für Deine Rückmeldung. Ja, das Kindsein geht mir auch manchmal verloren und nach einem schlimmen Sturz vor gut 4 Jahren (beim Fangenspielen mit den Enkelkindern) war ich auch nachhaltig geschockt und sehr vorsichtig geworden. Aber gut – jetzt habe ich den Anfang, den ich gemacht habe, noch ein wenig ausgebaut.
      Dir alles Liebe,
      herzlich
      Judith

      Antworten
  2. Seelenstreusel
    Seelenstreusel sagte:

    „In Pfützen springen“ klingt ganz zauberhaft. Wie oft und gerne habe ich das als Kind gemacht … und die Eltern haben geschimpft. :D Respekt, dass du da ohne Regenstiefel reingesprungen bist!
    Liebe Grüße und morgen einen schönen Brückentag,
    Karina

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Oh ja, liebe Karina, ich wäre früher auch geschimpft worden – vor allem mit den weißen Strumpfhosen, die wir so oft anhatten …
      Es hat riesig Spaß gemacht und war einfach „dran“.
      Dir auch einen schönen Brückentag – falls Du einen hast.
      Liebe Grüße
      Judith

      Antworten

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