Sonntagsgedanken

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Der Christbaum ist abgeräumt. Der Weihnachtsschmuck wohlverwahrt. Außer einem Deko-Teil. Denn seit etlichen Jahren behalte ich mir von der Weihnachtsdekoration ein Teil übrig, das mich durch das Jahr begleitet. Es steht oder hängt an einem Platz, an dem ich es täglich sehen kann. Dieses Jahr ist es eine Kerze aus Transparentpapier (die hat der 3-jährige Luis für mich gemacht und mir im Advent geschenkt).

Sie soll mich daran erinnern, dass Weihnachten nicht war, sondern ist. Dass Weihnachten zu schade dafür ist, nach einigen Tagen oder wenigen Wochen wieder in der Versenkung zu verschwinden. Dass Weihnachten mehr ist, als ein Jahresendfest (welch ein unsinniger Begriff).

Der Geist von Weihnachten ist Ganzjahrestauglich. Die Hoffnung sowieso. Weil Weihnachten das „Fest der Geburt“ ist, deshalb ruht in jedem Neuanfang  und in jeder Geburt ein Körnchen Weihnacht. Ob es sich dabei um die Geburt eines Kindes handelt oder um die einer Idee oder um die Geburt einer längst fälligen Entscheidung – das spielt keine Rolle.

Die Geburt, der Anfang – sie bieten den Auftakt zur Entfaltung. Zur Entwicklung. Zum Wachsen. Zum Leben. So wird Weihnachten greifbar – für jede und jeden. Und die Hoffnung kann sich entfalten, wie eine Knospe im Frühling.

 

Blütenzweig.jpg

 

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Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
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